Ich habe das Tagebuch für meine Schwester Hanne geschrieben und
darin die einzelnen Stufen ihrer Erkrankung dargelegt.
Was bedeutet die Diagnose Krebs überhaupt für einen Menschen? Erst
einmal verdrängt man das Ganze, denn man hat das Gefühl, es gehört
nicht zu einem. Wenn dann aber die Untersuchungen anfangen und man
merkt, dass es um sich selbst geht, dann wird man wach. Uns
Menschen wurden drei Dinge in die Wiege gelegt, der Kampf, die
Flucht und das Tod stellen. Meine Schwester hat sich von Anfang an für
den Kampf entschieden und uns gefragt, ob wir dabei sind. Klar haben
wir alle, Tina, Wolfgang und ich, mitgemacht. Wir sind aber nur die
Geschwister. Ob in Gedanken oder vor Ort, immer war jemand bei
Hanne.
Krebs kann jeden von uns treffen. Ob alt oder jung, ob arm oder reich.
In jedem von uns schlummern diese Gene. Natürlich wird hier die
Medizin das tun, was sie kann, aber ohne die Mitwirkung des Patienten
und der Familie geht gar nichts. Es ist eine harte Zeit, die da
durchschritten werden muss und manchmal überkommt einen auch eine
gewisse Müdigkeit. Sicher ist aber, in Liebe geborgen und selbstständig
soll der Erkrankte seine Krankheit tragen. Sie ist da und nun liegt es an
jedem Einzelnen, das Beste daraus zu machen.
Meine Schwester hat immer gesagt: “Der Krebs ist nicht mein Feind,
aber auch nicht mein Freund, denn er gehört nicht mir Er hat sich da
eingenistet und nun muss er raus“! Die Schulmedizin hat für die Chemo
und Operation gesorgt. Die Hypnose für Entspannung und für das
Unterbewusstsein. Denn unser Unterbewusstsein kann mehr als wir
denken. Es ist Tag und Nacht wach und so kann es dafür sorgen, dass
es uns gut geht. Ich habe oft Hanne in Hypnose gebracht und die
Suggestionen waren ganz einfach und nur für ihr Leben bestimmt. Ob
das nun geholfen hat oder nicht, ist nicht beweisbar, denn zu viele
Faktoren spielen hier eine Rolle. Aber man kann sagen, es hilft dem
Patienten ruhiger, freier, optimistischer und kräftiger in die
Untersuchungen und Behandlungen zu gehen.